Duisburg war am Vorabend der Industrialisierung geprägt von Unternehmerfamilien, deren Namen in der Stadtgesellschaft vielfach vergessen sind. Einer der bedeutensten Erwerbszweige seit dem hohen und späten Mittelalter ist die Herstellung und der Verkauf von Tuchen.
In diesem Vortrag beschäftigt sich der Stadtarchäologe Dr. Kai Thomas Platz mit diesem Gewerbe und zeigt anhand von in den letzten Jahren ausgegrabenen Befunden, die Entwicklungen, die die Wollenweber- und Leineweberfabriken in Duisburg nahmen. Ein besonderes Augenmerk ruht hierbei auf der Familie Hardt, die im mittleren 18. Jahrhundert in Duisburg zuzog, Gebäude, u.a. an der Oberstraße, erwarb und für ihre Zwecke um- und neubaute. Eine wesentliche Rolle spielte neben der Produktion der Vertrieb, und daher werden auch die Warenströme und Handelswege, die von Duisburg ausgingen, besonders betrachtet.
Am Ende steht die Frage, wie diese neuen Forschungsergebnisse ins Bild von Duisburg als „ärmliche Ackerbürgerstadt“ passen.